Südafrika Teil II, Dezember 2014/Januar 2015

V&A Waterfront
V&A Waterfront

Schönes Marinaleben

Die ersten Tage in Cape Town verbrachten wir gemütlich in der Marina. Wir hatten für einmal keinen Zeitdruck, um die Stadt zu erkunden. Wir genossen die wunderschöne Marina, die Nähe zum Einkaufszentrum und die auf Hochglanz polierte Touristenattraktion V&A Waterfront. Doch schon nach wenigen Tagen (wir glauben, es waren zwei) 

wurden wir etwas unruhig und beschäftigten uns deshalb genauer wieder mit dem Schiff: Rigg- und Segelcheck, unsere Liste mit kleineren Reparaturen abarbeiten, Motor überprüfen, Kontrolltauchgang, unter Deck und an Deck putzen, Wäsche waschen, etc... Wir sind uns einfach zu sehr an diese Arbeiten gewöhnt und können erst wirklich relaxen, wenn wir das erledigt haben (ganz schlimm ist das... wie wir das wohl machen, wenn wir zurück sind?). Schliesslich mieteten wir noch ein Auto für diverse Besorgungen und machten Bekanntschaft mit dem Linksverkehr. Wir kamen mit unseren Arbeiten aber gut voran und konnten danach zwei weitere Tage wirklich geniessenJ. 

 

Cape Town

Dann trafen Tom’s Eltern in Kapstadt ein – und unsere Stadtbesichtigung begann! In Kapstadt und Umgebung ringen unzählige Highlights miteinander, so dass wir aus dem Staunen kaum herauskamen: Der Tafelberg von unten und von oben, das Stadtzentrum mit der berühmtberüchtigten Long Street, die zum Verweilen einladenden Küsten mit ihren Sandstränden, die schnuckeligen Pinguine im nahegelegenen Simon’s Town und nicht zu vergessen natürlich das sagenumwobene Kap der Guten Hoffnung! Um etwas den Überblick zu gewinnen, hoppsten wir auf einen dieser roten Stadtbusse und erhielten einen ersten Einblick ins Zentrum ausserhalb der Waterfront (obwohl Sandra persönlich durchaus nichts gegen die Waterfront und ihre Shoppingmeile hatJ). Wir hatten Glück mit dem Wetter, als der Tafelberg auf dem Plan stand: Ein grandioser Ausblick und angenehm warmes Wetter begrüssten uns. Es war herrlich!!! Wir hatten auch Glück, dass wir mit der Seilbahn (Sandra hatte diesbezüglich schon eine Vermutung und diese wurde auch bestätigt: Die Seilbahn kommt natürlich aus der SchweizJ) am gleichen Tag wieder hinunter transportiert wurden, da es vorkommen kann, dass sie wegen zu starken Winden nicht mehr fährt. Wer dann oben ist, kommt nur noch zu Fuss runter oder wartet auf den nächsten schönen Tag...

 

Ein Ausflug auf Robben Island, wo Mandela 18 Jahre lang inhaftiert war (insgesamt war er 27 Jahre im Gefängnis!) brachte uns die bewegte und bedrückende Geschichte Südafrikas näher. Unglaublich und beeindruckend, was Südafrika in den 20 Jahren seit der Abschaffung der Apartheid alles erreicht hat!

 

Pinguine und das Kap der Guten Hoffnung

Ein weiterer Tagesausflug brachte uns nach Simon’s Town, wo wir an einem nahe gelegenen Strand Unmengen von Pinguinen, die uns etwa bis zum Knie reichten, trafen. Sandra setzte sie kurzerhand auf ihre seit Beginn der Segelreise beträchtlich länger gewordenen Liste ihrer Lieblingstiere. Tom braucht noch etwas Zeit um seine Liste fertigzustellen, deshalb kann an dieser Stelle keine weitere Auskunft gegeben werden.

 

Schweren Herzens verliessen wir die Pinguine und machten uns auf den Weg zum nächsten Highlight: Cape of Good Hope und Cape Point! Während auf das Kap der Guten Hoffnung lediglich eine karge Holztafel hinweist, mit der wir natürlich gefliessentlich posierten, ist Cape Point (Kap Punkt? Die Übersetzung bereitet uns noch einige Schwierigkeiten...J) deutlich spektakulärer mit verschlungenen Wegen und einer atemberaubenden Aussicht auf die Klippen und den Indischen Ozean. Etwas haben die beiden Kaps aber definitiv gemeinsam: Viel Wind und krachende Wellen! Die Kaps per Land oder per Schiff zu sehen, sind zwei absolut verschiedene Paar Schuhe... aber jedes für sich ist phänomenal. Das nächste Mal kommen wir mit dem Flugzeug.

 

Eigentlich waren wir mit dem Tagesauflug schon vollends zufrieden – aber das wäre ja gelacht! Die Rückfahrt nach Cape Town entlang der Küste offenbarte uns in jeder Kurve eine neue unglaublich schöne Aussicht... Ihr seht: Es bleibt euch nichts anderes übrig, als selbst einmal nach Cape Town zu kommen – und seid euch bewusst: Die Safari kommt erst noch!!!

 

Gemütliche Städtchen, Häfen und eine imposante Tierwelt

Die Reise ins Landesinnere brachte uns nach Franschhoek und Stellenbosch, gemütliche Städtchen, die vor allem für ihren Weinanbau und ihre hinreissenden Geschäfte und Cafés bekannt sind. In Knysna, einem Hafenstädtchen, das wir im Notfall auf unserer Segelreise ums Kap auch hätten anlaufen können, betrachteten wir kritisch den engen, zwischen Klippen gelegenen Einfahrtskanal für die Schiffe: Mit ihren Felsen und den unberechenbaren Strömungen ist dies definitiv eine Marina, auf die wir guten Gewissens verzichten konnten! Weil die Einfahrt so tückisch ist, verweigern es Versicherungsgesellschaften schon seit mehreren Jahrzehnten, grosse Frachter für diesen Hafen zu versichern. Hmm  - da war es dann doch gemütlicher, das alles zu sehen, während wir wissen, dass unsere Sweet Pearl sicher vertäut in der Marina in Cape Town lag.

 

Bevor wir auf Safari gingen, machten wir noch einen Stopp in einem riesigen Vogel- und Affenpark. Den Reiz dieser Parks macht vor allem aus, dass die Tiere wenn auch gefangen trotzdem in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind – wie schlecht schneiden da die Zoos bei uns zu Hause ab!

 

Safari

Und endlich: Wir gingen auf Safari im Krueger Nationalpark! Schon auf der Fahrt zum Hotel stockte uns der Atem, denn wir begegneten einer beeindruckenden Elefantenherde! Während des Mittagessens beobachteten wir Büffel, die sich zur Abkühlung in den nahe gelegenen Fluss begaben. Safaris sind doch etwas speziell: Eine Gruppe von Leuten fährt stundenlang auf Naturstrassen (glücklicherweise waren die Sitze gut gepolstert) den Elefanten, Nashörnern, Nilpferden, Büffeln, Zebras, Giraffen, Löwen und Leoparden hinterher...! Aber es hat Spass gemacht und es war unglaublich eindrücklich, diese riesigen Tiere so nahe zu erleben. Leider hatten die Löwen gerade zu tun und wir kriegten keinen Termin, aber die restlichen der Big Five haben wir gesehen! Wunderschön!!!

 

Weihnachten,  Silvester und weiter geht‘s

Weihnachten in Kapstadt ist so gar nicht weihnächtlich – es ist einfach zu warm und der einsame Weihnachtsbaum vor dem Shoppingcenter in der Waterfront kann das auch nicht mehr retten... Deshalb gingen wir ganz relaxt ins Kino und assen für einmal nicht Fondue Chinoise sondern einen leckeren Hummer... Wenigstens stilvollJ.

 

An Silvester genossen wir mit Carmen und Hannes einen herrlichen Sonnenuntergang in Camps Bay und anschliessend Fondue im unvergleichlichen Gourmet- und Sternerestaurant Sweet Pearl. Natürlich gehörte zum Abendprogramm auch das einzige Feuerwerk, dass an diesem Abend in ganz Cape Town stattfand: Fünfzehn Minuten lang sahen wir gebannt vom Schiff aus zu, wie sich der Himmel über der Waterfront immer wieder anders präsentierte. 

 

Südafrika ist mit Sicherheit unter den Top 3 der von uns besuchten Ländern! Es ist unglaublich, was es alles zu bieten hat. Unsere Begeisterung wird allerdings gedämpft, da die Townships mit ihren armseligen Wellblechhütten, die vielen Bettler und die Unmengen von mannshohen und mit Elektrodraht ausgerüsteten Zäune eindeutig aufzeigen, dass es einem grossen Teil der Bevölkerung schlecht geht. Zudem gehört Südafrika zu den Ländern mit den höchsten Aids- und HIV-Raten weltweit (sechs Millionen Menschen (bei einer Gesamtbevölkerung von 50 Millionen) sollen infiziert sein). Einheimische sind aber davon überzeugt, dass ihre Kinder eine gute Zukunft hier haben – und wir hoffen es mit ihnen!  

 

Unsere restliche Zeit verbringen wir mit noch mehr Besuchern. Boris und Achim sind eingetroffen und auch Alex, der uns auf dem Schiff begleiten wird. Ganz langsam bereiten wir uns auf den nächsten Leg vor. Schliesslich gehts nicht mehr lange und wir sind wieder unterwegs – dieses Mal Richtung St. Helena und Ascension!

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Kommentare: 5
  • #1

    Urthe (Dienstag, 06 Januar 2015)

    Wow, mal wieder tolle (Tier-)Fotos! Das macht Reiselust. Eine schöne Zeit mit euren Besuchern und gute Weiterfahrt!

  • #2

    Carolin (Dienstag, 06 Januar 2015 17:27)

    Sounds perfect! Very excited for you!
    Tom hat sich sogar rassiert! Fuer Mama & Papa Frank?
    xx

  • #3

    Boris (Dienstag, 06 Januar 2015 19:59)

    Boahhh...das sind ja Hammer Bilder...da wäre ich jetzt auch gern ;) ;) ;)

  • #4

    Ludwig (Mittwoch, 07 Januar 2015)

    Ja, Südafrika hatte uns damals auch gut gefallen, unsere Eindrücke waren allerdings auch die gleichen wie bei euch.Wir durften bei Freunden einige Zeit verbringen und haben noch tiefer in das Leben am Kap geschaut. Alles Gute auf der weiteren Reise. Und natürli no e guets Nöis und ew gueti Xundsheit!

    vy73 de Ludwig und Lotti.

  • #5

    Luzia Forster (Freitag, 09 Januar 2015 19:58)

    Wir hätten uns begegnen können! Am 27.12. am cape of good hope, bei den Pinguinen, am 28. auf table mountain (beide wege zu Fuss, die Warteschlange war zu lang) oder am Tag darauf in Frenchhoek. Da hätten wir wohl beide ziemlich gestaunt ;-)
    Für mich wars allerdings ein Kurztripp, habe Elena auf einem Edelweiss-Flug begleiten dürfen.
    Ich lese euren Blog immer mit grosser Faszination und wünsche euch weiterhin viele spannende und berührende Zeiten auf eurerSweet Pearl oder am Land.
    Herzlich, Luzia